Jupiter

Die Faszination an dem größten Planeten unseres Sonnensystems beginnt bereits in der frühen Neuzeit, als Galileo Galilei im Jahr 1610 vier der unglaublichen 79 Monde des Gasriesen entdeckt, die später als sog. „Galileische Monde“ bezeichnet wurden. Der auffälligste von ihnen – Ganymed – umkreist den Jupiter dabei in 172 Stunden und überragt selbst den Planeten Merkur in seiner Größe.  

Jupiter – Schutzpatron der Erde… 

Seinen Namen verdankt der Planet dem römischen Gott Jupiter, dessen Obligation der Schutz des Menschen ist. Ähnlich wie in der Mythologie lässt sich dies auf das Gravitationsfeld des Giganten übertragen, das gefährliche Asteroiden von ihrer Umlaufbahn ablenkt, sodass sie in der Regel nicht mit der Erdoberfläche kollidieren.  

…und Ort des Extremwetters 

Mit einer Durchschnittstemperatur von –108 °C ist der Jupiter ohne Zweifel kein lebensbejahender Ort. Viel mehr als seine Temperatur sind jedoch Wetterphänomene wie der größte Wirbelsturm des Sonnensystems ausschlaggebend für seine Unberechenbarkeit. Die rote, unübersehbare Antizyklone (=Hochdruckgebiet) wütet mit 432 km/h auf 22° südlicher Breite und weist eine ungewöhnlich hohe Lebensdauer von vermuteten 350 Jahren auf. Sein weitaus kleinerer Nachahmer, das „weiße Oval“, das sich seit Ende der 90er Jahre aus drei Stürmen entwickelte, befindet sich dabei in unmittelbarer Nähe. Auch eine weiteres bekanntes Wetterphänomen macht seinem Namen alle Ehre: Der „Schleier“, eine 72.000 km lange Dunstwolke, wurde bis 1940 dabei beobachtet, wie sie in einem Zweijahresrhythmus mit dem „Großen Roten Fleck“ des Planeten interagierte und ihn stellenweise mit sich zog, bis sich das Hochdruckgebiet wieder an seine ursprüngliche Lage einfand. 

Das Zebra unter den Planeten 

Betrachtet man die Oberfläche des Jupiters, so fallen Bänder unterschiedlichster Braun- und Beigetöne auf, die von Ost nach West verlaufen. Die sogenannten „Zonen“ sind dabei verhältnismäßig hell und sind in ihrer Farbe vermutlich auf Ammoniakeis zurückzuführen. Dementsprechend kälter sind diese Bänder als ihre brauen Gegenstücke, die „Gürtel“, dessen Farbentstehung bis heute noch nicht gänzlich geklärt ist. Begrenzt von Jetströmen bewegen sich die Bänderungen, während sich an ihren Grenzzonen Wirbelstürme bilden. Alleine an den Polen des Planeten löst sich die Struktur in gewissen Teilen auf. Irrtümlicherweise vermutet man heute noch, der Saturn sei der einzige Planet mit Ringsystem, wobei der Jupiter ein zwar weitaus kleineres, aber dennoch bemerkbares Ringsystem besitzt. 

Forschung  

Eines der wohl bemerkenswertesten Projekte – trotz aktueller Forschung – stellt die NASA-Raumsonde „Galileo“ dar. Von 1989 bis 2003 umkreiste sie den Jupiter 34 Mal und wurde stiller Zeuge, als der Komet „Sheomaker Levy 9“ auf der Oberfläche des Planeten einschlug und eine Explosion in Erdgröße verursachte. Die Sonde lieferte dabei nicht nur wichtige Erkenntnisse über die Wolkenbewegungen des Gasgiganten, sondern auch über seine Monde, wobei auf einem von ihnen, Europa, sogar ein Ozean vermutet wird.