Neptun

Obwohl der Neptun in vielerlei Hinsicht seinem Nachbarplaneten Uranus ähnelt, wurde er erst weitaus später durch die mathematischen Berechnungen Urbain Jean Joseph Le Verriers lokalisiert und mit Hilfe von Johann Gottfried Galles entdeckt. Aufmerksam wurde der französische Mathematiker erst, als sich Störungen in der Umrundung des Uranus um die Sonne bemerkbar machten.  

Der Planet in der Ferne – Rekordhalter in vielerlei Hinsicht 

Nachdem im Jahr 2006 dem ehemalig äußersten Planeten – Pluto – sein Status aberkannt wurde, wurde Neptun mit einem Abstand von 4.509 Mio. km zur Sonne der äußerste Planet des Systems. Der tiefblaue Eisriese besteht in seiner Oberflächenzusammensetzung aus Wasserstoff (80 %), Helium (19 %) und Methan (1,5 %). Sein Kern ist dabei ebenfalls fest und wird von einem Mantel aus Wasser, Ammoniak und Methaneis begrenzt. Die außergewöhnliche Beschaffenheit müssten den bereits im Artikel des Uranus erwähnten „Diamantenregen“ demnach ebenso ermöglichen, wobei die Hypothese sich nur auf Schätzungen stützt. Die Rotationsachse des Eisgiganten ähnelt dabei sehr der der Erde, weist allerdings eine weitaus schnellere Rotationsgeschwindigkeit auf, sodass sich der Neptun in 15 Stunden und 58 Minuten um seine eigene Achse dreht.  

In einem Rhythmus von 40 Jahren verändern sich die meteorologischen Gegebenheiten in Form von Jahreszeiten. Diese haben es insbesondere bei der Betrachtung der Stürme in sich: Der Neptun birgt mit Spitzengeschwindigkeiten von 2.100 km/h die schnellsten Stürme des Sonnensystems! Was jene Windgeschwindigkeiten antreiben könnte ist allerdings bis heute noch nicht geklärt. Auch die Temperaturen des äußersten Planeten sind alles andere als mild: Rund 200 °C sind selbst für mikroskopisches Leben ein Extremum. Einer von Neptuns 14 Monden – Triton – übertrifft den Eisgiganten dabei noch in seiner Kälte und gilt bisher mit –235 °C als der kälteste Ort des Sonnensystems. Eine Besonderheit bei der Namensgebung der Monde ist dabei, dass sie alle, genau wie ihr Planet selbst, nach Meeresgottheiten benannt wurden. 

Neben seinem ungewöhnlichen, vierpoligen Magnetfeld, das dem Neptun jeweils zwei Pole in Nord- und Südrichtung verleiht, besitzt dieser ähnlich wie seine Nachbarn Jupiter, Saturn und Uranus ein Ringsystem aus 5 Einzelsegmenten. Dieses wurde im Jahr 1984 entdeckt und besteht aus Feinstaub, sowie kleinen Gesteinsbrocken, die zu Ehren der Forschungsleistungen einzelner Wissenschaftler nach diesen benannt wurden. 

Forschung  

Wie beim Uranus wurden die meisten Erkenntnisse bisher über die Raumsonde „Voyager 2“ erzielt, die im Jahr 1989 an dem Himmelskörper vorbeizog. Für die nächsten Jahrzehnte sind jedoch bereits weitere Projekte der NASA terminiert, die in Form eines Orbiters umgesetzt werden sollen.