Saturn

Er ist mitunter der faszinierendste und zweitgrößte Planet des Sonnensystems. In 29 Jahren und 167 Tagen umläuft der Saturn die Sonne und ist trotz seiner Entfernung von 1.487 Mio. km zur Erde der am weitesten entfernte Planet, der am Nachhimmel mit bloßem Auge zu bestaunen ist.  

Ein Ring kommt selten allein 

Visuell stehen die enormen Ringe des Gasplaneten im Vordergrund, wobei die äußerste Ringscheibe einen beeindruckenden Durchmesser von etwa 1 Mio. km aufweist. Dabei ist allerdings anzumerken, dass es sich nicht um einen Festkörper, sondern Millionen von Gesteinen und Eisbrocken unterschiedlicher Größe handelt, die in ihrer Gesamtheit miteinander zu verschmelzen scheinen und je nach überwiegendem Material auch die Farbgebung erklären. Des Weiteren ist das Ringsystem des Saturns nicht als ein Ganzes zu verstehen, sondern wird in sieben Sektoren aufgeteilt, die mit den Buchstaben A-G betitelt werden. Die Anzahl der Ringe selbst ist bis zum heutigen Zeitpunkt auf mehr als 100.000 einzelne Exemplare festgelegt, die ähnlich wie ein Mond in der Äquatorialebene um den Saturn kreisen. Für besagte Umrundung benötigen die Partikelkollektive bis zu 14 Stunden.  

Weiche Hülle, harter Kern 

Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen besitzt der Gasplanet 82 Monde (Stand: 2021), wobei der größte von ihnen – Titan – an seinen Polen sogar Seen aus flüssigem Methan aufweist. Auf dem Planeten selbst herrscht dagegen eine extreme Kälte, die durch eine Durchschnittstemperatur von –139 °C begründet wird. Durchbricht man die zweischichtige Wolkendecke aus kristallisiertem Ammoniak, trifft man auf keine feste Oberfläche, sondern auf geschichteten Wasserstoff (93 %) und Helium (7 %). Dennoch soll der Ringplanet einen kleinen, aber festen Kern aus Gesteinen und Eis besitzen. Begründet durch die Bestandteile des Saturns würde dieser also theoretisch auf einer Wasserfläche angemessener Größe schwimmen können. Trotz seiner gasförmigen Oberfläche wüten Stürme von bis zu 1.800 km/h an den Polen des Gasriesen, die die Pole im Gegensatz zu allen anderen Planeten des Sonnensystems zu einem wärmeren Ort machen als die übrigen Breiten. Vor allem der Nordpol bildet alle 30 Jahre einen zyklisch wiederkehrenden Sturm unvorstellbaren Ausmaßes, der auch Polarwirbel genannt wird. In ihm finden die stärksten Gewitter des Sonnensystems in einem fast perfekt geformten Sechseck statt. Ein Rätsel, das bis zum heutigen Tag ungelüftet ist. 

Forschung 

Obwohl der Planet aufgrund seiner fabelhaften Sichtbarkeit seit der Antike bekannt ist, wurden die meisten bahnbrechenden Erkenntnisse erst Jahrhunderte später von Raumsonden gewonnen. So etwa der F-Ring (Pioneer 11) oder die Oberflächenbeschaffenheit des Titan (Voyager 1). Die jüngste aller Missionen geht auf die Sonde „Cassini-Huygens“ zurück. Diese entdeckte u. a. einen der beiden zentralen Stürme, bevor sie in der Atmosphäre des Ringplaneten verglühte.