Uranus

Die Entdeckungsgeschichte des siebten Planeten geht auf Wilhelm Herschel zurück, der im Jahr 1781 den Himmel mit einem für heutige Verhältnisse primitiven Teleskop absuchte und dabei zunächst vermutete, einen Stern oder Kometen gesichtet zu haben. Heute ist der Uranus (dt. Himmel) bekannt als Eisriese und mit Temperaturen von –197 °C einer der beiden kältesten Planeten.  

Ein rollender Planet? 

Seinen Zweitnamen verdankt der Uranus der Tatsache, dass er sich als einziger Planet des Sonnensystems seitwärts dreht, also zu rollen scheint. Diese ungewöhnliche Rotationsachse erwirkt u. a. mit seiner Dichte und seiner Drehgeschwindigkeit ein Abflachen der Pole, von denen der Uranus sogar jeweils zwei im südlicher, sowie nördlicher Richtung als Folge seines Magnetfeldes besitzt. Doch dies ist bei Weitem nicht die einzige Besonderheit des Gasplaneten: Es soll auf seiner Oberfläche regelrecht Diamanten regnen. Grund dafür ist der Aufbau des Planeten, der neben seinem festen Kern aus Gestein und Eis einen Mantel aus Wasser, Methaneis und Ammoniak besitzt, an die die gasförmige Atmosphäre aus größtenteils Wasserstoff angrenzt. Im Zentrum des Planeten herrschen zudem neben einem Druck von 8 Mio. bar extrem hohe Temperaturen. Diese beiden Faktoren sind die Hauptvoraussetzung für den Zerfall von Methan im Mantel, aus dem u. a. Kohlenstoffverbindungen hervorgehen, die sich zu diamantenen Strukturen anordnen, bevor sie in den Kern absinken. Diese Hypothese ist trotz ihrer Möglichkeit allerdings immer noch stark umstritten. In diesem Falle fungiert Methan als echtes Wundergas, da es nicht nur Verursacher des potenziell reichen Diamantenvorkommen, sondern auch der bläulichen Farbe ist.  

Aufgrund seiner weiten Entfernung (2.884 Mio. km) zur Sonne ist seine Umrundungszeit mit fast 85 Jahren entsprechend lange. Er besitzt zahlreiche Monde und ein verhältnismäßig kleines Ringsystem von 13 Einheiten, die in Form von Staub, Eiskristallen und Gesteinsbrocken um den Planeten rotieren. Auf dem Eisriesen selbst ist das Klima aufgrund des großen Sonnenabstandes ruhiger als auf seinem Nachbarplaneten Saturn, jedoch wurden auch hier Stürme entdeckt, die zwar weitaus seltener entstehen, aber durchaus monatelang andauern können. 

Forschung  

Bis zum heutigen Tage sind die meisten Erkenntnisse auf die Raumsonde „Voyager 2“ zurückzuführen, die ab 1986 Wissen über die Monde und das Ringsystem des Uranus dokumentierte. Seitdem stand der Planet u. a. vom Weltraumteleskop „Hubble“ unter Beobachtung.